Das Wohl der Menschen liegt Bea Grünenfelder am Herzen

Die Hilfe für Angehörige, für Trauernde, für Einsame liegt Bea Grünenfelder am Herzen. Sie leitet die Trauerarbeit der Hospizgruppe.

Das Wohl der Menschen liegt Bea Grünenfelder am Herzen

12. Dezember 2020 0
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Bea Grünenfelder engagiert sich für die Menschen. Beruflich bei der Spitex Sarganserland im Sekretariat, als Freiwillige in der Hospizgruppe. Zusammen mit Nicole Lymann versieht sie die Einsatzleitung für die Begleitenden in der Region Unteres Sarganserland und begleitet Schwerkranke, Sterbende. Zudem zeichnet sie verantwortlich für den Trauertreff.

Bea Grünenfelders Engagement begann mit ihrem Job bei der Familienhilfe. «Agnes Schumacher   war Präsidentin, sie Aktuarin und beide suchten sie jemanden für die Einsatzleitung. «Meine Chance», sagt Bea. «Ich arbeitete 50 Prozent und machte zusätzlich eine Ausbildung.»

Hospizbewegung war willkommen im Sarganserland

Und weil jedem Ereignis eine Kette von Ereignissen folgt, besuchte Bea Grünenfelder im Jahr 2003 den Kurs «Nahe sein in schwerer Zeit». Damals suchte die Caritas St. Gallen Leute, die bereit waren, eine Hospizgruppe in ihrer Gemeinde aufzubauen. «Weil ich bei der Spitex Flums arbeitete, wurde ich angefragt. Unterstützt von der Caritas, gründeten wir 2005 die Hospizgruppe Flums – die politische Gemeinde sowie die Kirchgemeinde halfen bei der Finanzierung.»

Eine Hospizgruppe funktioniert nur, wenn sich genügend Begleitende freiwillig engagieren. Das Interesse war gross. Über 80 Personen, mehrheitlich Frauen, besuchten den Infoabend in Sargans. Sie interessierten sich alle für die Begleitung und Betreuung von Schwerkranken, von Sterbenden. Wer den Kurs absolviert hatte, war in der Regel bereit, mitzuwirken. Bea Grünenfelder wars schon damals wichtig, Angehörige zu unterstützen, die Sterbende in der letzten Lebensphase zu Hause betreuen und begleiten.

Erstmals mit Leben und Sterben konfrontiert wurde Bea als Zehnjährige. «Mein Onkel starb 1970. Er wurde aufgebahrt und später mit einem Leichenzug, also mit Ross und Wagen auf den Friedhof in Wangs geleitet.»

Vor zwanzig Jahren sass Bea Grünenfelder beim sterbenden Grossvater am Bett. «Er wollte nach einem Spitalaufenthalt Zuhause sterben. Wir sprachen uns ab mit der Spitex und holten Grossvater heim. Er war überglücklich, konnte er zu Hause zu sein. Nach vier Tagen verstarb er friedlich bei uns.»

«Mir gefällt das Leben, ich hätte Mühe Tschüss zu sagen»

Wer sich in der Hospizgruppe engagiert, weiss: unser Dasein ist endlich. Bea sagt: «Mir gefällt das Leben und ich hätte Mühe, Tschüss sagen zu müssen.» Vor dem Sterben habe sie keine Angst. Wichtig sei ihr, keine Schmerzen erdulden zu müssen. Wenn sie tot sei, dann fliege ihre Seele fort und finde einen Ort im Universum. Ob wir wiederkommen würden, nimmt mich wunder. Bea Grünenfelder zuckt die Schultern. «Wer weiss das.»

Letzte Frage: Bea, was machts mit dir, wenn ich dir sagen könnte, du schläfst heute Nacht still und friedlich ein. Für immer. «Das wäre für mich ok», sagt Bea Grünenfelder, «aber es würde mich traurig machen, müsste ich meine Liebsten zurücklassen.»

Die Hilfe für Angehörige, für Trauernde, für Einsame liegt Bea Grünenfelder am Herzen. Sie leitet die Trauerarbeit der Hospizgruppe. «Dieses Angebot ist sehr gefragt, das wollen wir ausbauen. Wir bieten Hilfe zur Trauerverarbeitung. Bei uns treffen sich Menschen, die dasselbe Schicksal teilen. ‹Gemeinsam statt einsam› heisst das Motto. Im Trauertreff der Hospizgruppe helfen sich Betroffene gegenseitig, sie unternehmen gemeinsam etwas und haben Kontakt zueinander. Zudem bieten wir Einzelbetreuungen an für Trauernde», sagt Bea Grünenfelder. «Für unsere Trauerbegleiterinnen organisieren wir Weiterbildung und, wenn gefragt, Supervisionen.»

Menschen liegen ihr am Herzen. Bea Grünenfelders Werken und Wirken dreht sich um das Begleiten und Betreuen von Menschen, die eine schwierige Lebensphase erleiden. Menschen, die Hilfe und Zuspruch suchen. Menschen die einsam sind und die Welt nicht mehr verstehen. (MS, 27. Dezember 2020)

 

 


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