Therese Ackermann-Müller: «Ich engagiere mich aus Nächstenliebe für die Mitmenschen»  

 Therese Ackermann-Müller nennt sie «Mehr-Zeit», die Zeit, die sie den Menschen schenken kann.

Therese Ackermann-Müller: «Ich engagiere mich aus Nächstenliebe für die Mitmenschen»  

5. März 2021 0
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Therese Ackermann-Müller nennt sie «Mehr-Zeit», die Zeit, die sie den Menschen schenken kann. Die verheiratete Mutter von drei erwachsenen Kindern und Nani von zwei Enkelkindern wohnt in Plons-Mels. Sie wuchs mit acht Geschwistern auf, verbrachte eine glückliche Jugend und fand in der Schule Freude am Lernen. «Sprachen hatten es mir angetan», sagt Therese. Nach dem KV-Abschluss lebte sie in Lausanne sowie berufsbedingt ebenfalls in England und nach der Rückkehr wieder im
Sarganserland.

Therese Ackermann arbeitete als Sekretärin, als Ausbilderin im Erziehungsbereich und war Fach- person Religion in der Mittel- und Oberstufe an verschiedenen Schulen in Teilzeitarbeit. In der Kirchgemeinde Mels engagiert sie sich als Lektorin und bei der Hospizgruppe als Begleitende.

Therese Ackermann: Seit wann engagierst du dich in der Hospizgruppe?
Therese: Mit beginnendem Pensionsalter entschloss ich mich, die mir nun zur Verfügung stehende Mehr-Zeit sinnvoll einzusetzen. Dieses Engagement in der Hospizgruppe mache ich aus Überzeugung, aus Nächstenliebe, aus Liebe zu kranken Menschen. Ich schenke meine Zeit, weil solche Einsätze notwendig sind, und weil sie für mich eine dankbare Arbeit bedeuten.

Was geben dir diese Momente, was bringt dir dieses Engagement?
Ich weiss, Zeit schenken ist wertvoll. Die meisten Menschen sind dankbar, wenn ich mich für sie engagiere und das erfüllt mich mit Freude. Jeder noch so kleine Einsatz lohnt sich.

Was spielt dein Glaube für eine Rolle bei deinem Engagement?
Eine wichtige Rolle. Ich bin praktizierende Christin aus Überzeugung. Wenn jemand den ich begleite, beten möchte oder Texte aus der Bibel wünscht, bin ich gerne bereit, auf diesen Wunsch einzugehen. Als Lektorin in der Kirche habe ich langjährige Erfahrung mit dem Vorlesen von Texten.

Wann wurdest du erstmals mit Leben und Sterben, mit dem Tod konfrontiert?
Ich war 17 Jahre alt, als meine jüngste Schwester mit 15 Jahren durch einen Velounfall tödlich verletzt wurde. Es war eine harte Zeit für die Familie, für meine Eltern unsagbar schwierig.

Was hats mit dir gemacht?
Der feste Glaube an das Ewige Leben bei Gott und das Wiedersehen hat uns allen sehr geholfen, hat uns gestärkt.

Wer sich in der Hospizgruppe engagiert, weiss: das Leben endlich. Was bedeutet das für dein Leben?
Ich bete oft für das Ewige Leben. Die menschliche Seele geht zurück zu Gott. Der Tod gehört zum Leben und das Abschiednehmen von dieser Erde
ist uns Menschen in die Wiege gelegt.

Hast du Angst vor dem Sterben?
Nein, nicht wirklich. Allerdings habe ich Respekt und den Wunsch, mich von meinen Lieben verabschie-den zu dürfen, also keinen unerwarteten Tod.

Glaubst du an ein Weiterleben nach dem Tod?
Ja, unbedingt. Ich glaube an das Weiterleben bei Gott in der Ewigkeit.

Kommen wir wieder?
Nein. (Therese schüttelt den Kopf.) Wir kommen bestimmt nicht wieder. Die menschliche Seele ist einmalig. Sie ist unsterblich und bleibt bei Gott im Ewigen Leben. Jeder Mensch muss über sein Erdenleben Rechenschaft ablegen. Es gibt keine zweite oder dritte Chance, um auf die Erde zurück- zukehren.

Was machts mit dir, wenn ich dir sagen könnte, du schläfst heute Nacht still und friedlich ein. Für immer.
Jeden Abend vor dem Einschlafen überdenke ich den geschenkten Tag. Wenn ich merke, dass ich Fehler oder Unterlassungen gemacht habe, bitte ich Gott um Verzeihung. Gerne möchte ich friedlich einschlafen. (Therese lächelt). Hoffentlich darf ich aber noch ein paar Jahre wirken. Natürlich bestimmt Gott über Leben und Tod. Und wenn Gott ruft, dann heisst es, loslassen und gehen. (MS, Februar 2021)


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